| Omschrijving |
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| Het Brits Munitielager van 1948 tot 1996 |
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Das britische Munitionsdepot 1948 bis 1996 Das britische Depot Bracht Im Ortskern Bracht waren für britisches Militär • Hotel König als Unterkunft des britischen Pionierstabes, • die Gaststätte Küppers, Marktstraße 211, • das gemeindeeigene Gebäude Marktstraße 23 beschlagnahmt. Im Oktober 1945 gab es in Bracht ein Sub-Depot2. Dabei wird es sich aber nicht um einen direkten Vorläufer des späteren Munitionsdepots, vielmehr um eine kleine Versorgungseinrichtung für die im Raum Kaldenkirchen/Bracht/Brüggen lagernden Besatzungstruppen gehandelt haben3. Weiter ist über dieses Sub-Depot bisher nichts bekannt. Abbildung 1 Die Anfänge des britischen Depots am Roermonder Weg (depot31.pcx) Beschlagnahmen, Enteignungen Im Juni 1948 entstand am Roermonder Weg ein Barackenlager. Zeitweilig wurden zwischen 2.000 und 3.000 Arbeiter mit dem Bau eines Drahtzaunes, mit Wegeausbau und dem Aufstellen von Munitions-Wellblechschuppen beschäftigt4. Weil die ersten „Verwaltungsbaracken“ am Roermonder Weg in Bracht lagen, erhielt das Depot den Namen 1 2 3 4 Etwa 1946/47 beschlagnahmten die Briten handstreichartig die Gaststätte Küppers an der Marktstraße in Bracht (später: Weiße Mühle) und richteten dort ihre Sergeants-Mess ein. Dafür mußte die Spar- und Darlehnskasse Bracht auf die gegenüberliegende Straßenseite ausweichen. (Quelle: Interview mit Heinz Bonschen, Neustr. 11, 41379 Brüggen-Bracht am 19.04.2000). vgl. Fn 3 auf Seite 318 bei von ZUGBACH DE SUGG/STROUCKEN (unter Hinweis auf Regimentsgeschichte des 3 Base Ammunition & Petroleum Depot (3 BAPD). In Kaldenkirchen war u. a. der Platz zwischen Jan-van-Nooy-Straße und Königspfad belegt, wo hinter Stacheldraht britische Fahrzeuge parkten. Ebenso standen britische Fahrzeuge bei den ehemaligen Fortin-Werken an der Feldstraße. Ein direkt Beteiligter sprach von bis zu 1.600 Arbeitskräften. |
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„Bracht“. Seit 11.07.1948 verlegten Truppen Schienen im Zusammenhang mit der FeldEisenbahn im Wald bei Bracht.5 Nicht allein in Bracht kam es zu Nutzungen durch britisches Militär. Am 05.07.1948 wurde bekannt, daß in Schwalmtal große Teile der Rösler-Werke für ein Lager der NAAFI6 beschlagnahmt würde. In Viersen beschlagnahmten die Briten am 13.07.1948 Liegenschaften.7 „Die Britischen Besatzungstruppen haben am 15.07.1948 zwecks Errichtung von militärischen Anlagen rd. 60 ha Privatwaldbesitz beschlagnahmt. Hiervon wurden rd. 55 ha mit einer aus Maschendraht, Spann- und Stacheldraht bestehenden Umfriedung umgeben … Rd. 5 ha liegen außerhalb der Einfriedigung. Auf ihnen wurden Unterkünfte, Garagen und Stapelplätze angelegt. …„8 Das sich so abzeichnende Munitionsdepot wurde im Laufe der nächsten Jahre schrittweise ausgedehnt, so beispielsweise mit Beschlagnahmebescheid vom 15.02.1954, wirksam ab 23.02.1954, 10:00 Uhr9. Als noch auszutonende Flächen dafür in Anspruch genommen werden sollten, erschien am 21.12.1953 im Lokalteil der Rheinischen Post ein anscheinend von der Bracht-Brüggener Tonindustrie gesteuerter Artikel, man wolle Granaten auf Gold lagern10. Im Kreisarchiv Viersen, Bestand Brüggen, Akte 572, Blätter 83, 97 und 106 befinden sich bunte Meßtischblätter, in denen das Depot eingezeichnet ist!!! 5 6 7 8 9 10 vgl. von ZUGBACH DE SUGG/STROUCKEN, S. 318 mit Verweis auf Quelle im Kreisarchiv Viersen, Bestand Bracht, KA 1795, und auf die Arbeit von Hermann HAUSER, Der Brachter Gemeindewald in: Brüggen, Bracht, Born ..., S. 32 ff. NAAFI = Navy, Army, Air Force Institute Die NAAFI hatte zwar die Aufgabe, das britische Militär und seine Angehörigen mit Marketenderwaren des täglichen Bedarfs zu versorgen, war aber keine militärische Einrichtung. In den NAAFI-Stores taten zivile britische Staatsangehörige Dienst. (s. MARCUS, Wirre Zeiten, S. 93) Quelle: MARCUS, Wirre Zeiten, S. 212 f. Gutachten von Gemeinderevierförster Bernhard Storch vom 25.05.1949 in Kreisarchiv Viersen, Bestand Brüggen, Akte 572, Blatt 30. Quelle: Kreisarchiv Viersen, Bestand Brüggen, Akte 572, Blatt 82. Quelle: Kreisarchiv Viersen, Bestand Brüggen, Akte 572, Blatt 72, und Bestand Bracht, Akte 1507, Blatt 2. |
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Abbildung 2 Luftbild von ca. 1990 (Blickrichtung Nordwest von Wache in Richtung Weißer Stein). Die Aufnahme ist so etwas wie das Gegenstück zu dem Luftbild von ca. 1994, das den heutigen Zugang für Radfahrer und Wanderer von Westen her (nahe dem Weißen Stein) zeigt. (Bildquelle: Clifford Jones, Brüggen) [luftb01.pcx] Die Anfänge Als das FAD11 Liebenau12 1948 nach Bracht verlegt wurde, begann (am verlängerten Amersloher Weg) um den sog. Bahnhof I herum der Aufbau zahlreicher Nissenhütten für Verwaltung, Unterstellmöglichkeiten für das Personal (Kantinen), Werkstätten, Lagerhallen für Ersatzteile und Geräte, Garagen, Unterkünfte für Soldaten, Zivilbeschäftigte usw.13 Erst 1952 kam das im Oktober 1939 in Bramley (GB) aufgestellte 3 Base Ammunition Depot in das Depot Bracht14.15 11 12 13 14 15 = Forward Ammunition Depot Postleitzahl: 31618. Lage nordwestlich Hannover bei Nienburg. Der Verfasser dankt summarisch den vielen ehemaligen Mitarbeitern des Depots, die ihm beim Sammeln, Sortieren und Korrigieren der Informationen über das Depot geholfen haben. Der Verfasser hat sie in den Jahren 1973 bis 1996 in seiner Funktion als Verbindungsmann der Gemeinde zum 3 BAD persönlich kennengelernt und konnte sie daher befragen. Siehe hierzu von ZUGBACH DE SUGG/STROUCKEN, Briten in Brüggen – wie eine Freundschaft entstand in: Brüggen, Bracht, Born, Aufsätze zur Landschaft, Geschichte und Gegenwart, S. 318, Kempen, 1979. Der Verfasser dankt summarisch den vielen ehemaligen Mitarbeitern des Depots, die ihm beim Sammeln, Sortieren und Korrigieren der Informationen über das Depot geholfen haben. Der Verfasser hat sie in den Jahren 1973 bis 1996 in seiner Funktion als Verbindungsmann der Gemeinde zum 3 BAD persönlich kennengelernt und konnte sie daher befragen. |
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Abbildung 3 Gelände, auf dem zuerst die Baracken des britischen Munitionsdepots standen. Blickrichtung der Dreiergruppe: Norden. (Aufnahme von Mai 1952, als Gelände aus der Luft gegen Maikäfer mit Gift bestäubt wurden) [Bildquelle: Privatarchiv Walter Feyen] (depot52.pcx) 1952 gab es eine MaikäferPlage. Damals besprühte ein Hubschrauber die 16 Waldflächen des Depots . „Als die Briten 1948 kamen, hat es zuerst südlich vom jetzigen Hundeausbildungsplatz ein Abstellgleis der Kleinbahn gegeben, auf dem ca. 15 Personenwagen abgestellt wurden, die als Kantine für die Arbeiter des Depots genutzt wurden. Jeder konnte diese Kantine nutzen. Wir „Steger“ sind häufig da in einer Kantine gewesen. Dort kostete die Flasche Bier 0,50 RM. Auf dem jetzigen Hundeausbildungsplatz östlich vom ehemaligen Roermonder Weg stand zudem eine Ansammlung von Baracken.“ 17 Organisation des Depots Kommandantur und Stab Am Eingang an der Stiegstraße gab es zuerst nur eine Baracke. In der waren sowohl das Büro des Kommandanten als auch die Küche untergebracht18. Straßennetz im Depot „Das Straßennetz im Depot habe ich entworfen. Es wurde von den Briten ohne Änderungen akzeptiert. Für die Planung des Straßennetzes hatte ich vom Gemeindeförster Bernhard Storch Kartenmaterial bekommen. Bei der Straßenplanung habe ich mich weitestgehend an schon vorhandene Waldwege und an Schneisen gehalten. Die von mir projektierten Straßen bekamen aber aus Gründen des Brandschutzes eine größere als die ursprüngliche Breite.“19 „Die Viersener Firma Solbach hat einen Großteil der Wege im Depot asphaltiert. Ich hatte vorher mit ihr verhandelt.“20 „Beim Ausbau der Wege im Depot konnte nur bei relativ wenigen Strecken auf schon vorhandene Befestigung zurückgegriffen werden.“21 Shelter „Bis ca. 1953 gab es für die Unterbringung jeglicher Munition nur die aus Wellblechsegmenten zusammengesetzten Shelter. Danach wurden die Shelter Stück für Stück durch Hallen ersetzt, bei denen es sich aber nicht um die 1995/96 im Depot befindlichen Metall- und Betonhallen handelte.“ 22 16 17 18 19 20 21 22 Quelle: Interview mit Hermann Bolder am 14.04./05.05.2001 Augenzeuge Walter Feyen, Johannesweg 6, Brüggen-Bracht, gegenüber dem Verfasser bei der Ortsbesichtigung am 07.02.2001. Quelle: Interview mit Hermann Bolder am 14.04./05.05.2001 Interview mit Jakob Lückertz, Nettetal-Hinsbeck, am 10.10.2003. Interview mit Jakob Lückertz, Nettetal-Hinsbeck, am 10.10.2003. Interview mit Jakob Lückertz, Nettetal-Hinsbeck, am 10.10.2003. Interview mit Jakob Lückertz, Nettetal-Hinsbeck, am 10.10.2003. |
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Im Depot lagerte viel Sprengstoff, und zwar sowohl TNT als auch Plastic 808. Untergebracht waren diese Sprengstoffe in Shelters, die mit Schutzwällen umgeben waren. Bei „normaler“ Munition bildeten immer acht Shelter eine Gruppe. War Sprengstoff gelagert, bestand eine Gruppe aus nur vier Shelter, die außerdem nur halb so groß wie „normale“ Shelter waren.23 Abbildung 4 Vorderoder Rückansicht eines Munitionsshelters aus der Anfangszeit des Depots (shelter2.pcx) Die Shelter waren anfangs halbrunde Schutzdächer, zusammengesetzt aus Wellblechsegmenten. An den Kopfseiten gaben leichte, halbhohe Klapptüren (Rahmen aus Dachlatten, auf die gebrauchte Zeltplane genagelt war) der Munition ein bißchen Wetterschutz.24 Abbildung 5 Munitionshütten im Jagen 73 im Jahre 1956. Bemerkenswert die vereinzelten Bäume, die ihre Umgebung überragen. Sie tragen nur oben Nadeln, sind im übrigen aber wie am Stamm glattrasiert. [Bildquelle: Foto Grundmann (Ausschnitt) in Sammlung Hauser, Band Gemeindewald, im Rathaus] (huetten1) 23 24 Quelle: Interview mit Hermann Bolder am 14.04./05.05.2001 Quelle: Interview mit Hermann Bolder am 14.04./05.05.2001 |