Omschrijving
De spoorwegen op het Britse lager in Bracht en hun verbindingen met de omgeving.
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Tekst
Das logistische Rückgrat: Die Kleinbahn
Kaldenkirchen – Brüggen
Für vieles, was sich seit der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg im Brachter/Brüggener
Grenzwald abspielte, bildete die Kleinbahn Kaldenkirchen – Brüggen das logistische
Rückgrat. Sie war seit dem 19. Februar 1901 für Gütertransporte in Betrieb1, als (private)
Zubringerbahn angebunden an das Normalspur-Gleisnetz zwischen Maas und Rhein.

Abbildung 1 Gleisnetz zwischen Kaldenkirchen und Brüggen (Bildquelle: NAß) [kleinb01.pcx]

Vom Bahnhof Kaldenkirchen-Nord aus gab es eine Schienenverbindung zum NormalspurNetz im Bereich des Güterbahnhofs Kaldenkirchen.

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Amtlicher Eröffnungszeitpunkt: 01.04.1904 (= Aufnahme des Personenverkehrs). Quelle: NAß, S. 9.

Abbildung 2 Bahnstrecken zwischen Kaldenkirchen und Brüggen (Bildquelle: Naß) [eisenb01.pcx]

Dort konnten Züge sowohl in die Streckennetze als auch aus den Streckennetzen der
• Deutschen Reichsbahn (DR),
• Nederlandse Spoorwegen (NS)
eingeschleust werden. Zwischen 1913 und der Stillegung der Kleinbahnstrecke nach
Schließung des Munitionsdepots gab es keine wesentlichen Veränderungen der Strecke.

Abbildung 3 Anbindung der Kleinbahn an den Güterbahnhof Kaldenkirchen (Bildquelle: Naß) [eisenb02.pcx]

Strecke und Bahnhöfe
Der Oberbau der Kleinbahn von Kaldenkirchen nach Brüggen mit einer Länge von 12,47 km
auf eigenem Bahnkörper und 17,32 km Gesamtgleislänge, bestand aus 12 m langen
Gleisjochen mit jeweils 15 Holzschwellen in Sandbettung. Das Metergewicht der Schienen
betrug 24,39 kg, d.h. Form Preußen 5.2
Die höchstzulässige Achslast betrug 20 Tonnen, die höchstzulässige Meterlast 8 t
(Streckenklasse C 2); kurz vor 1986 wurden die Werte auf 22,5 Tonnen, d.h. Streckenklasse
D 4 heraufgesetzt. 3
Der kleinste bei der Kleinbahn Kaldenkirchen - Brüggen vorkommende Bogenhalbmesser
betrug 180 m, die größte Steigung 1 : 80. 4
Die Kleinbahnstrecke schwenkte nach 255 Metern Gleisverlauf im Bereich des
Staatsbahnhofes in die eigene Trasse ein, die in Bahn-km 0,366 die Chaussee Kaldenkirchen-

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S. NAß, S. 50.
S. NAß, S. 50.
S. NAß, S. 50.

Schwanenhaus- Venlo überquerte. Von Bahn-km 0,5 bis Bahn-km 0,744 erstreckte sich der
Bahnhof Kaldenkirchen-Nord.5
Bei Streckenkilometer 4,685 wurde nach der Überquerung weiterer mit Durchlässen
versehener Übergänge das Ende der Gemarkung Kaldenkirchen erreicht. Danach begann die
Gemarkung Bracht mit den Anschlüssen Schmitz & Co. in Bahn-km 5,610 und Westdeutsche
Tonwerke in Bahn-km 5,886.6
Am Ende des Bahnhofbereiches von Heidhausen wurde die von der B 221 durch Heidhausen
zum Weißen Stein führende Straße bei Bahn-km 5,934 gekreuzt.7
Am Ende des nächsten Bahnhofes „Bracht/Niederrhein“8, der sich ab Bahn-km 6,6 erstreckte,
wurde die Stiegstraße überquert.9
Die Gemarkung Born begann bei Bahn-km 10,594 am Bahnübergang „Scheidweg“.10
Südlichster Punkt der Kleinbahn war der Bahnhof Brüggen-West im Bereich der Brüggener
Aktiengesellschaft, also nahe der Swalmener Straßen (L 373).
Hätte die deutsche Wehrmacht ab Herbst 1944 noch Nennenswertes zu transportieren gehabt,
wäre der Bahnhof Brüggen-West ideale Anschlußstelle für den Maasabschnitt im Raum
Maasniel – Swalmen – Reuver/Beesel gewesen, nachdem die Eisenbahnstrecke östlich der
Maas im direkten Schußfeld der Alliierten lag.
Wie der Gleisplan von 1968 zeigt, durchquerte das Streckengleis der Kleinbahn bis zur
Stillegung des Abschnittes von Bahn-km 10,7 bis Brüggen-West das Depotgelände11. Der
Bahnhof Brüggen-West war so lange noch existent und in Betrieb, wie dafür Bedarf bei der
BAG bestand. Dann wurden Bahnhof und Gleis rückgebaut (vor 1986).
Das Gleis 1 (des Kleinbahnbahnhofs Kaldenkirchen) ging ursprünglich bis zur Venloer Straße
und diente als Anschluß- und Ladegleis für die neben dem Kleinbahngelände ansässige
Strohhülsenfabrik Domnick. Während des Zweiten Weltkrieges wurden über dieses Gleis
durch die Wehrmacht Benzinfässer auf Lkws umgeladen, die über die Schiene aus dem Lager
Holter Heide angefahren wurden.12

Zeitraum Zweiter Weltkrieg
Anzahl der Gleise am Roermonder Weg im Brachter
Grenzwald
Die Bahn-km 9,0 bis 9,1 gehörten zu der Holzverladestelle „Holter Heide“13.
Ein Schreiben der Bahnverwaltung Kaldenkirchen der Kleinbahn Kaldenkirchen-Brüggen an
ihre Mutter (Industriebahn AG) in Frankfurt vom 20.05.1944 lautete: „ …Holzverladestelle
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S. NAß, S. 50.
S. NAß, S. 50.
S. NAß, S. 50.
Mit dieser Bezeichnung war der Bahnhof als Start- und Zielort im Frachtverkehr ansprechbar.
S. NAß, S. 50.
S. NAß, S. 50.
S. NAß, S. 71.
S. NAß, S. 52.
S. NAß, S. 50.

km 9. Die Ladestelle in km 9 wird in letzter Zeit von der Wehrmacht benutzt, und zwar sind
Einzelladungen und geschlossene Züge bis 60 Achsen in diesem Gleis entladen worden. Wie
wir vom Förster erfahren, soll auch Grubenholz wieder angefahren werden. Sobald das
geschieht, kann die Wehrmacht das Gleis zur Entladung nicht mehr benutzen, alsdann müssen
die Wagen im Hauptgleis bereit gestellt werden. Die Benutzung des Hauptgleises ist aber in
jedem Falle mit betrieblichen Schwierigkeiten verbunden. Es erscheint uns daher notwendig,
daß die Wehrmacht veranlaßt wird, daß sie für ihre Zwecke ein Anschlußgleis errichtet. Die
Feldpostnummer der Einheit ist: 03 392.“
Bis Mai 1944 gab es nur ein Hauptgleis. Das von den Briten 1948 angetroffene Anschlußgleis
muß also zwischen Ende Mai und Oktober 1944 gebaut worden sein, und zwar von der
deutschen Wehrmacht. „Das Anschlußgleis ist damals tatsächlich gebaut worden, und zwar
an der dafür eingebauten Weiche 9. Daraus ist später dann im britischen Munitionsdepot der
sogenannte Bahnhof I entstanden.“14

Betrieb und Verkehr
Die
• Betriebsführung,
• Verkehrsabrechnung;
• Verkehrskontrolle
der Kleinbahn Kaldenkirchen-Brüggen nahm die Deutsche Eisenbahngesellschaft m.b.H. in
Frankfurt/Main wahr. Als oberste Aufsichtsbehörde fungierte dem Landeseisenbahngesetz
gemäß das Land Nordrhein-Westfalen15
Die Höchstgeschwindigkeit der Kleinbahnzüge lag ursprünglich bei 30 km/h, wobei die
größte Zuglänge eine Lok und 15 Güterwagen betragen durfte. Später wurde die
Höchstgeschwindigkeit auf 40 km/h heraufgesetzt.16

Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg
Im Brachter Grenzwald muß man auch noch für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg strikt
zwischen zwei Schienensystemen unterscheiden:
• Normalspurgleise der Kleinbahn. „Wir haben direkt nach Ende des Krieges begonnen, die
Kriegsschäden zu beseitigen.“ 17
• Feldbahnschienen, vermutlich mit einer Spurbreite von 600 mm. „Nach dem Krieg
bekamen die Ziegeleien die Schienen zurück18.“ Zwischen Anschaffung des
Schienenmaterials während des Zweiten Weltkriegs und Herbst 1944 dienten diese
Schienen insbesondere für den Transport der Fässer mit Flugbenzin zwischen Kesselwagen
auf den Kleinbahnschienen und den Erdbunkern und zurück zu Güterwagen auf
Normalspurschienen.

Die Anschlußstelle „Holter Heide“
1986 betraf der meiste Wagenverkehr der Kleinbahn das Munitionsdepot19.
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So Augenzeuge Hans PEETERS, Entenpfad 6, Nettetal-Kaldenkirchen, gegenüber dem Verfasser in den Gesprächen am
14./15.03.2001.
S. NAß, S. 78.
S. NAß, S. 78.
Quelle: Interview mit Hans Peeters am 14./15.03.2001.
Walter FEYEN gegenüber dem Verfasser am 07.02.2001.
S. NAß, S. 71.

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